Chancen und Barrieren
Vierzehn Regeln zur Gestaltung von HTML-Dokumenten
Regel 1: Alternativen zu Audio- und visuellen Inhalten
Da audio- und visueller Inhalt nicht barrierefrei ist, ist es notwendig, gleichwertige Alternativen anzubieten. Bilder oder Graphiken beispielsweise werden durch eine präzise Beschreibung im alt-Tag auch für sehgeschädigte User zugänglich.
Regel 2: Farben
Da die Farbwahrnehmung individuell ist, sollte der Benutzer sie auch für sich persönlich passend einstellen können. Generell sind kontrastreiche Farben zu bevorzugen. Wichtige Inhalte sollten nicht nur über die farbliche Gestaltung transportiert werden.
Regel 3: (Korrekte) Verwendung von Markup und Stylesheets
Wird das Markup für Präsentationseffekte eingesetzt, z. B. eine Tabelle zu Layoutzwecken verwendet, ist es für Benutzer von spezialisierter Software schwer, den Aufbau einer Seite zu verstehen oder in ihr zu navigieren. Relative Angaben bezüglich der Schriftgrößen oder dem Layout ermöglichen dem Benutzer eine Einstellung nach seinen Bedürfnissen.
Regel 4: Allgemeines Verständnis
Fachtermini und Fremdwörter sollten gemieden oder erläutert werden. Abkürzungen sollte man mindestens beim ersten Auftauchen ausschreiben, eventuell zur Erläuterung den Mouse-over-Effekt verwenden.
Regel 5: Linearisierung von Tabellen
Nur wenn sich eine Tabelle linearisieren lässt, kann der Inhalt von einem Screenreader sinnvoll wiedergegeben werden. Tabellen sollte man ausschließlich dazu verwenden, um tabellarische Daten, Datentabellen , zu kennzeichnen. Der Einsatz von Tabellen zu Layoutzwecken ist nicht barrierefrei.
Regel 6: Verwendung von neuen Technologien
Bei der Verwendung von Technologien wie z.B. Javaskript, Flash, Cascading Style Sheets oder Plugins sollte man darauf achten, dass die Seiten auch dann zugänglich sind, wenn diese Technologien nicht unterstützt werden oder abgeschaltet sind. Darüber hinaus sollten wichtige Inhalte schnell zu erreichen sein.
Regel 7: Nutzerkontrolle über zeitgesteuerte Inhalte
Da ein Screenreader dynamische Elemente oft nicht erfassen kann, sollte der Nutzer bewegte, scrollende oder sich automatisch ändernde Objekte oder Seiten anhalten oder abstellen können.
Regel 8: Eingebettete Benutzerschnittstellen
Wenn man zur Interaktion mit den Benutzern programmierte Elemente, wie z.B. Skripte und Applets verwendet, muss man sicherstellen, dass alle Benutzerschnittstellen dieser Elemente entweder direkt zugänglich oder kompatibel mit assistiven Technologien sind.
Regel 9: Geräteunabhängiges Design
Da Menschen mit Behinderungen oftmals nicht mit gängigen Ein- und Ausgabegeräten arbeiten können, sollte die Steuerung einer Seite nicht auf ein spezielles Ein- oder Ausgabegerät beschränkt sein. Vielmehr sollte der Benutzer dieses selbst auswählen können.
Regel 10: Verwendung von Interim-Lösungen
Da ältere Browser beispielsweise keine Navigation zu leeren Textboxen erlauben und ältere Screenreader Listen von aufeinanderfolgenden Links als einen einzigen Link lesen, ist der Zugriff auf diese aktiven Elemente schwierig oder unmöglich. Damit assistive Technologien korrekt funktionieren und die Seiten auch in älteren Browsern angezeigt werden können sollte man Interim-Zugänglichkeitslösungen verwenden.
Regel 11: W3C-Richtlinien und Empfehlungen beachten
Um eine barrierefreie Homepage zu gestalten, sollte man die W3C-Richtlinien beachten und die Zugänglichkeitsrichtlinien befolgen. Wenn die Verwendung von W3C-Technologien nicht möglich ist, oder wenn dies Material ergeben würde, das nicht geschmeidig transformiert, sollte man eine alternative, zugängliche Version des Inhalts anbieten.
Regel 12: Informationen zum Kontext und zur Orientierung
Mit Informationen zum Kontext und zur Orientierung erleichtert man den Benutzern das Verständnis komplexer Seiten oder Elemente. Indem man Elemente gezielt anordnet und Kontext-Informationen bereitstellt werden die Seiten leichter verständlich.
Regel 13: Navigationsmechanismen und Strukturierung
Eine Seite kann gezielter navigiert werden, wenn man dem User Informationen zum Aufbau, der Navigation und dem Inhalt der Seite bereitstellt, z.B. eine Sitemap anbietet.
Regel 14: Einfache und klar verständliche Dokumente
Ziel ist es, einen Text zu verfassen, der für alle User leicht verständlich ist.